Knochengesundheitstag HBLW 28.11.2015

Nun schon im zweiten Jahr haben wir am 28.11.2015 zusammen mit Lehrinnen der HBLA Saalfelden einen „Knochengesundheitstag“ für Schülerinnen einer Klasse des Lehrgangs „Soziales und Gesundheit“ veranstaltet.

 

Die Idee dazu war schon vor mehreren Jahren entstanden, als ein Beitrag von Dr. Hans Concin, einem Bregenzer Gynäkologen, in der Zeitschrift Spektrum Osteoporose erschienen war. Dr. Concin hat in diesem Beitrag geschildert, wie verheerend sich eine zu frühe Einnahme von Antibabypillen bei Mädchen in der frühen Pubertät auf die Knochen auswirken kann. In diesem Alter, kurz nach Einsetzen der ersten Regelblutungen, findet im Normalfall ein rasanter Zuwachs der Knochenmasse statt, der bei Einnahme der Antibabypille stark reduziert wird oder ganz ausfällt.  Es gilt also, möglichst viele Jugendliche über diesen Zusammenhang zu informieren.

 

Nachdem es 2013 gelungen war, mit der Idee eines solchen Infotags einen Geldpreis zu gewinnen („Patientenpreis“ der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation) war es uns möglich, Dr. Concin nach Saalfelden einzuladen. Die Leiterin des Lehrgangs „Soziales und Gesundheit“ an der HBLA Saalfelden, Frau Mag. Germana Bernsteiner war sofort dabei.

 

Den Auftakt des Knochengesundheitstages gibt jeweils der Vortrag einer Frauenärztin/eines Frauenarztes – beim ersten Mal 2014 Dr. Concin, bei der Wiederholung heuer Frau Dr. Stefanie Wurzer aus Saalfelden. Es wird ein Überblick über die zur Verfügung stehenden Verhütungsmethoden  gegeben – hormonell und nicht hormonell - und auf den Zusammenhang zwischen der Pille und dem Knochenwachstum hingewiesen. Frau Dr. Wurzer riet klipp und klar dazu, in den ersten drei Jahren nach Einsetzen der Regelblutung keine hormonellen Methoden zu verwenden. Beide Vorträge, von Dr. Concin und Dr. Wurzer, wurden von Schülerinnen mit grosser Spannung verfolgt und es kam zu zahlreichen Fragen und lebhafter Diskussion.

Zum Ausgleich für das lange Sitzen erfolgt eine Bewegungsstunde, bei der auch die anwesenden Mitglieder der OSHG Saalfelden willkommen sind, dann gibt es ein von den Schülerinnen zu Hause vorbereitetes Salatbüffet (wie mir eine verriet, sind da manchmal auch Omas und Mamas im Spiel). Es folgt die Vorstellung der Osteoporose Selbsthilfe, ein kurzes Gespräch über die Selbsthilfe allgemein und zwei Kurzvorträge von mir, „Osteoporose kurz erklärt“ und „Vitamin D, das Wichtigste.“  Zum Abschluss wird noch in der Schulküche knochenstark gekocht.

 

In dem Vortrag „Osteoporose kurz erklärt“ hebe ich das Konzept der „peak bone mass“ besonders hervor und vergewissere mich, dass die Mädchen verstanden haben: sie haben jetzt noch einige Jahre Zeit, ihre Knochendichte aufzubauen, und je besser das gelingt, um so länger kann der spätere, physiologisch bedingte Knochenabbau andauern, bevor die „Frakturschwelle“ erreicht wird.

 

Wie mir Frau Mag. Bernsteiner sagte, hat man im normalen Schulbetrieb keine Gelegenheit, ein Thema so zu vertiefen – man muss es über mehrere Stunden verteilen, die Tage auseinanderliegen, und  - wie ich auch schon dachte -  es hinterlässt einfach einen stärkeren und nachhaltigeren Eindruck wenn man sich einen ganzen Tag lang damit beschäftigt, auch Mitwirkende von außerhalb der Schule dabei sind und sich im Optimalfall auch Gespräche zwischen diesen und den Schülerinnen entwickeln können.

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© Heidi Reber